Wenn das mal nicht ins Auge geht


Da braucht man nur die Überschriften zu lesen und schon wird einem ganz ganz komisch zu mute! "Detroit-Attentäter Abdulmutallab: 'Ich bin der erste von vielen'" oder "Al-Qaida droht Amerika mit neuem Terror". Dann noch die spannende Lage im Iran "Obama sichert Irans Opposition Unterstützung zu" oder "Gewalt gegen Regimekritiker - Obama ermutigt Irans Opposition". Da scheint ein nächster Schritt nicht mehr all zu weit weg zu sein.

Die Offensive in den Jemen lief schon lange vorher. Erst vor zwei Wochen wurden über 30 Islamisten (dabei auch gleich noch mehr als 20 Zivilisten) getötet und rund 30 festgenommen. Nur 24 Stunden vor dem missglückten Anschlag, warfen jeminitische Bomber - mit Hilfe der Amerikaner - ihre tödliche Last, über der Arabischen Halbinsel, die mutmaßlich von Al-Quaida besetzt ist, ab. Der Detroiter Anschlagsversuch war nur die Antwort der so genannten 'Terroristen' und nun antwortet die westliche Welt mit neuen Offensiven? Das nenne ich Nötigung! Erst werden die 'bösen Taliban' provoziert, bis wahrscheinlich jeder noch so brave Bürger die Schnauze voll gehabt hätte, und wenn man sich dann zu Wort meldet haben die Provokateure wieder allen Grund noch mehr ihrer hoch-technisierten Truppen in Richtung Kriegsgebiet zu schicken.

Eine Zwischenfrage sei noch gestattet: Wie kann es sein, das ein Verdächtiger auf der Anti-Terror-Liste noch ein Flugzeug besteigen darf und nicht sofort festgenommen wird? Da auch noch der Vater mehrfach bei Behörden betont hatte, dass sein Sohn immer militanter würde. Na ja, bei 500.000 verdächtigen Personen auf dieser Liste kann mal wohl niemals jeden erwischen. Offenbar wurden die Computer an den Terminals abgeschafft. Oder wollte man ihn ins Flugzeug lassen?

Wenn dann noch die Gewalttaten in Ländern der westlichen Welt weiterhin so stark zunehmen - nicht zuletzt durch brennende Autos oder Bomben gegen Bankgebäude (wie in Athen), ausgelöst von vermeintlichen Linksextremisten - werden die Sicherheitsmaßnahmen immer mehr erhöht. Die Sorgen und Ängste schüren und dann Abhilfe schaffen. Allerdings ist glücklicherweise ein Rückgang der rechtsextremen Gewalt zu verzeichnen, so der Sprecher des Verfassungsschutzes. Trotzdem werden Aussteigerprogramme weiterhin gefördert.

Militärische Angriffe im Kongo und Südsudan auf die, aus Uganda vertriebene, LRA werden von den UN-Friedenstruppen unterstützt, allerdings mit bescheidenem Erfolg. Die inländischen Streitkräfte sind zu dem schlecht ausgerüstet und nicht in der Lage die Zivilbevölkerung ausreichend zu schützen. Weiterhin gäbe es unbestätigte Gerüchte, wonach die Zentralregierung des Sudans die LRA unterstütze, um den Südsudan zu destabilisieren. Der Präsident Omar al-Bashir befürchte, dass sich der - an Ölvorkommen reiche - Süden in der geplanten Volksabstimmung unabhängig erklären könnte.

Weitere Offensiven gegen Piraten vor und Al-Kaida-Kämpfer in Somalia - mit Hilfe nigerianischer Truppen - und von China gesteuerte Attacken im Sudan, führen zu weiteren Krisen und Kriegen. Und da meldet sich das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK) zu Wort und berichtet, dass die Zahl der weltweiten Kriege auf "nur noch sieben" gesunken wären und die "hochgewaltsamen Konflikte" von 39 auf 31 minimierten worden sind. Das "Gewaltbarometer 2009" sei allerdings kein Zeichen für Schlussfolgerungen des "kommenden Friedensengels", denn das Niveau bliebe hoch.

Doch kaum haben die EU und die USA ihren Einfluss auf die Arabischen Länder vergrößert beginnt das "Atomzeitalter" im Oman, Katar und Saudi-Arabien. Die Golf-Staaten vergaben den Auftrag allerdings an den südkoreanischen Staatskonzerns Kepco - Mitbewerber waren u.A. Firmen aus Frankreich, Japan und den USA - mit einem Gesamtvolumen von rund 40 Mrd. $. Frankreichs Atomindustrie hat dadurch einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Präsident Nicolas Sarkozy richtete bereits eine Militärbasis im Emirat Abu Dhabi ein und flankierte das Konzernangebot von Areva, Total, GDF Suez und EDF, mittels politischer Offensive.

Dann noch ein Wort zum Iran: Wann werden die Amis wohl endlich ernst machen und sich entscheiden die Opposition nicht nur mit verdecktem Geheimdienst zu unterstützen, sondern tatsächlich den Einmarsch wagen? Ein Planspiel der Israelischen Regierung hatte erst kürzlich ergeben, dass man gegen den ach so gefährlichen Staat allein wohl keine Chance hätte. Da bietet es sich doch an, dass links (Irak) und rechts (Afghanistan und Pakistan) die Nato schon vor Ort ist.

Hoffen und bangen im Kriegsgebiet! Hilfe kommt aus dem (Wirtschafts-)Krisengebiet? Und der flehende Blick des NATO-Chefs in Richtung Iwan ist kaum noch zu übersehen. Da erwägt Medwedew ernsthaft das Nordatlantische Bündnis mit Truppen zu unterstützen, nachdem sich die Spannungen um Georgien endlich entspannen. Das Russische Militär wacht schon an der armenisch-türkische Grenze, damit die armenische Armee am Kundus helfen kann. Man, man, man...

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