Die ersten Beweise sind schon verschwunden

FR-online - Laut einem Sprecher der Berliner Polizei suche man aktuell nach der Notiz, die sich der 37-Jährige Demonstrant, am Samstag dem 12.09.2009 auf der Freiheit statt Angst-Demonstatrion, gemacht hatte, bevor es zum Eingriff der Polizei kam. Johannes Eisenberg, ein Berliner Anwalt, der den Geschädigten vertritt, glaub daher an eine Verdunklung der Vorfälle. Außerdem behauptet Eisenberg, dass sein Mandant nach der Festnahme auch im Transporter weiter misshandelt wurde.

Offiziell heißt es, die Beamten überprüften einen Lautsprecherwagen und der 37-Jährige habe die Polizisten dabei gestört, hätte daher einen Platzverweis erhalten, aber dem sei er aber nicht gefolgt. Bei der Festnahme sei ein unbekannter Dritter dazwischen gegangen und so sei versucht worden, dies mit "einfacher körperliche Gewalt" zu verhindern. "Diese Darstellung ist falsch", sagt Eisenberg, "hier werden die Schläger" geschützt. "Egal was vorher passiert ist, dieser Gewalteinsatz war übertrieben."

Wir sind im Krieg - Interview mit einer Bundeswehräztin

Spiegel online - Die Medizinerin Heike Groos war jahrelang in Afghanistan stationiert. Bereits bei ihrem zweiten Einsatz wurde sie aus der Friedenseinsatz-Idylle gerissen. Durch den ersten toten Soldaten den Heike Groos - bei Sonne, wunderschönen Landschaften, netten Kameraden und einer "Es wird schon nix passieren"-Stimmung - erleben musste, hatte sie erst kapierte, wo sie eigentlich war. Mit dunkelhaarigen, schlaksigen Jungen, die sie an ihren ältesten Sohn erinnerten, in einem Panzer, zusammen mit der Leiche, die "nur noch Brei war".

Nach dem 11. September 2001 bekam Groos eine Anfrage vom Verteidigungsministerium, ob sie nicht zu Bundeswehr zurück wolle. In Afghanistan benötige man Ärzte. Vor elf oder zwölf Jahren war die damalige Zeitsoldatin zuletzt in einer Kaserne und hat mittlerweile fünf Kinder in die Welt gesetzt. Anfangs glaube sie an einen Scherz. Aber die feste Anstellung und das soziale Netz erschienen verlockend. Es sollte unkompliziert sein. Nur manchmal, kurz, für ein paar Wochen als Truppenärztin nach Afghanistan reisen, um die Truppen dort zu versorgen. Sonst in Gießen arbeiten. Doch es kam natürlich anders.

Auch berichtet sie von einer starken Veränderung in den Denkweisen der Truppen, in der Verhältnissen zu der einheimischen Bevölkerung und einer schleichenden Zuspitzung der Zustände. Deutsche Sanitäter und Ärzte hatten mit afghanischen Praxen und Krankenhäusern zusammengearbeitet. Medikamente verteilt. Patienten behandelt. Nach einigen Anschlägen auf die Bundeswehr wurde die Zusammenarbeit jedoch verboten, so dass Freunde zu Feinden werden. Auch die Neuankömmlinge aus Deutschland kamen mit einer anderen Mentalität als frühere Soldaten. Sie steigen aus dem Flugzeug und stellen Fragen, wie "Wo sind die Taliban?" und bestärken "Wir wollen kämpfen!" und sind dann enttäuscht wenn sie nur Wachdienst haben.

Der Run auf Gold beginnt - Dank Greenspan



Hamburger Abendblatt - RIA Novosti - Finanznachrichten - Die Marke des Goldpreises steigt nach dem Allzeithoch im März 2008 erstmals wieder über 1000 Dollar pro 31,1 Gramm und schon scheint die nächste Rally gestartet. Nachdem die Meldungen über die Vorratskäufe von China nicht den gewünschten Erfolg brachten, war die gelungene Rede von Allen Greenspan auf einer Konferenz in Mumbai, der erforderliche Start-Schuss. Gold ist nicht nur ein Inflationsschutz, es ist auch eine gute Ersatzwährung. Auch erwarte der frühere Notenbankchef zweistellige Inflationsraten. Viele Anleger fürchten daher um ihre Ersparnisse und sorgen so für eine größere Nachfrage im Edelmetall-Sektor. Zwar unterstützt er die Forderungen der G20, wonach die Banken eine höhere Kapitaleinlage haben sollen, und steht für höhere Absicherung auch in der Nicht-Krise, andererseits erwarte er auch - neben der Konjunktur-Erholung im zweiten Halbjahr 2009 - eine zweite heftige Welle, Anfang 2010.

FAZ - Die expansive (schnell wachsende) Geld-Politik der US-Notenbank, erbte Ben Bernanke im Jahr 2006 von Allen Greenspan. Die "Gehirnoperation mit dem Vorschlaghammer", so Bernanke über die Versuche mit der Geldpolitik und der Steuerung der Vermögenswerte, habe die Krise nicht nur unterstützt, sondern anfänglich schon stark zur Krise beigetragen. Die Verbindungen und das Zusammentreffen der Immobilien- und Kreditblase sind nach Ansicht des FED-Chefs Parallelen zu den dreißiger Jahren. Daher mussten die Geld-Schleusen geöffnet werden und so schuf die Federal Reserve Bank unmengen an liquiden Mitteln und demonstrierte der amerikanischen Politik so ihre Macht. "In ihrer Rolle an der Spitze der Pyramide der Finanzunternehmen" garantiere man die Zahlungsfähigkeit des Finanzsystems und bestimme den Leitzins. Die als Kämpfer gegen die Krise bekannte Institution könne allerdings auch zu ihrem Ausbruch beitragen.

Der Leitzins ist - nach der drastischen Senkung - seit einger Zeit auf einem historischen Tiefstniveau und allein das sollte ein Grund für die Welt sein den Atem anzuhalten. Wenn die Notenbank den selben Fehler in anderer Richtung noch einmal macht und die Zinsen stark steigen, könnte eine massive Deflation die Folge sein. Es bringt wenig, Bankenexzesse mit Mitteln zu beheben, die Unternehmen und Verbraucher in den Ruin stoßen. Kein Geld ist auch keine Lösung. Es ist Zeit für radikal neue Instrumente. Aber "nie wieder Greenspan, ist gleich: nie wieder Gier" wird nicht die Lösung sein. Schreibt Thomas Fricke in seiner Kolumne bei Financial Times Deutschland.

FDT - Gold ist einfach "das Genialste, was es auf dem Markt gibt", sagt der Aufsichtsratsvorsitzende der Gold-Projekt AG, Marco Müller. Festgeld, Bausparverträge, Lebensversicherungen? "Alles der gleiche Mist" findet er. Keines der Produkte habe noch einen Wert bei einem Finanzkollaps. Mit Gold und dem Anteilskäufen auf Gold bläht sich auch schon die nächste Blase auf. Auf diesen Zug steigen Firmen wie Gold Projekt gerne auf und locken mit monatlichen Verdienstmöglichkeiten von 2500 €. Dazu findet Müller die einfachen Worte förderlich, die Alan Greenspan auf seiner Homepage nutzt. Da heißt es "Wer Gold hat, hat immer Geld.".

Friedrich Merz: Mehr Inhalt und weniger Merkel, bitte


Die Welt - IVG Immobilien - Börsenaufsicht - Weltonline - HZonline -  Der Amateurfunker DK7DQ, alias Friedrich Merz (CDU), der nur noch als einfaches Mitglied der Fraktion für den 17. Bundestag nicht kandidiert, da er "Verspannungen und Verkantungen" verspührt, "die nicht auflösbar sind". Auch findet er den Wahlkampf seiner Partei zu viel lahm und inhaltsleer. Der Vorsitzende der deutsch-amerikanischen Organisation Atlantik-Brücke e.V. baut indes aber weiter an seinem Netzwerk, mit den wichtigsten Kontakten abseits der Politik. Zusätzlich ist er in fünf Aufsichträten vertreten und hat zwei weitere Verwaltungsratsposten inne, bei international tätigen Firmen. Er ist Mitglied der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und im Wirtschaftsrat von Borussia Dortmund, offenbar als Hobby.

Konkret vertreten ist Merz im Aufsichtrat der Deutschen Börse - nach dem Schritt über TCI und der Opposition gegen den Ehemaligen Börsen-Vorstand -, des Immoblilienkonzerns IVG - die zwar gebeutelt, aber ohne 'Horrorszenario' aus der Krise kam -, der AXA Versicherungs AG, der Commerzbank AG, BASF, ist Partner in der internationalen Anwaltssozietät „Mayer, Brown, Rowe & Co., ist ferner im Beirat der Möller & Förster KG, der Odewald & Compagnie Gesellschaft für Beteiligungen mbH, der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young AG und der Vereinigung Bierdeckel herstellender Betriebe. Außerdem bekleidet er die Funktion des Präsident bei den „Brilon Bandits“, einem Zusammenschluss „total ausgeflippter Steuerberater“ (Merz über Merz).

"Ich hoffe, dass wir auch noch über Themen reden" antwortete Merz, als er bei der Veranstaltung im Berliner Altglienicke zur Strategie der Kanzlerin befragt wurde. Noch immer gibt es Zwist bei Angela Merkel und Friedrich Merz, wegen der Edmund Stäuber-Nachfolge. Damals hatte Frau Merkel den jungen - noch hitzköpfigen - Mann ausgestochen. Er bedauert außerdem, dass es keine inhaltliche Auseinandersetzung gibt. Seit Donnerstag läuft ein Spot der CDU, der ausschließlich Angela Merkel in den Blickpunkt rückt.

Bundesbank-Chef: "Weitere Tests stehen bevor"

Google-News - EZB-Ratsmitglied, Axel Weber, sieht die die Krise noch nicht vorüber. Jedoch seien Spannungen im Bankensektor und auf den Finanzmärkten zurück gegangen. Der Boden sei gefunden und die Maßnahmen der Regierung und der Notenbank hätte für Stabiliesierung gesorgt. "Die Finanzmarktarchitektur muss reformiert werden, damit die Märkte robuster werden und widerstandsfähiger gegen spekulative Übertreibungen", so Weber weiter, auch den "derzeitigen politischen Schwung" - also das günstige politische Umfeld - für eine Reform der Finanzarchitektur zu nutzen. Nach der jüngsten Zinssitzung hatte auch EZB-Präsident Jean-Claude Trichet gemahnt, die Krise noch nicht voreilig abzuhaken.

Weber rief außerdem dazu auf, umsichtig bei der Gestaltung der derzeitigen Politikschritte zu sein. Zugleich betonte er die Notwendigkeit glaubwürdiger Strategien für den Ausstieg aus den außerordentlichen Maßnahmen zur Liquiditätsversorgung. "Es ist nie zu früh, um über Ausstiegsstrategien zu reden", betonte er in seiner Eröffnungsrede für die "Bundesbank Lecture 2009" in Berlin. "Es ist aber definitiv nicht die richtige Zeit, solche Schritte zu ergreifen", betonte Weber. Auch müssten die öffentlichen Finanzen wieder in Ordnung gebracht werden, forderte der Bundesbankpräsident.

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