"Die unumstrittene Chefin von Europas größter Wirtschaftsmacht" - Lobeshymne des US-Magazins "Time"


Nicht nur das Krisenmanagement oder die Popularität, auch die Tatkraft der Kanzlerin wurde mit dem Titel "Frau Europa" gewürdigt. Sieht man jedoch die Zustände in der heimischen Koalition mit der FDP fällt auf, dass einiges im Argen liegt. Das groß angepriesene Zusammenspiel der CDU/CSU-Fraktion und den freien Demokraten klappt leider noch viel zu selten. Gut, dass der Koalitionsvertrag so prächtig formuliert ist, dass sich alle Streitparteien auf ihn beziehen können. So ist die Entlastung von 20 Milliarden Euro zwar vorgesehen, aber der "Finanzierungsvorbehalt" für Notfälle passt als wunderbares Argument. Fehltritte, wie die Mehrwertsteuersenkung für Hotels, "müssen wir jetzt leider machen", so Merkel. Der Stil der Kanzlerin ist weder die "Basta-Politik" noch sind es Machtworte, aber sie könne den ewigen Streitigkeiten nicht dauerhaft zusehen. Auch die "Time" fragt nach: "Angela Merkel hat mehr Macht als jeder andere Führer auf dem Kontinent, was wird sie damit anfangen?"

Kommt der Rücktritt, oder lenkt man die Masse wieder mit einer Ente ab ?


Der Euro gerät in Fern-Ost stark unter Druck, wegen einem Gerücht? Es geht um den befürchteten Rücktritt von "Frau Europa" und die Devisen-Märkte geraten gleich durcheinander. Das Dementi "absolut frei erfunden", begleitet von Kopfschütteln und Unverständnis, von Vize-Regierungschef Christoph Steegman, ließ nicht lange auf sich warten. Und doch: Selbst der Vizekanzler, Guido Westerwelle, geriet in helle, hektische Aufregung und rief sofort in Berlin an, um zu klären, ob an den Gerüchten irgendetwas dran sei. Ein Händler in Hongkong bezeichnete das Buschfeuer als "Blödsinn". Der Euro verlor bisher fast zwei Cent an Wert und alle Welt spricht von einer massiven Auswirkung.

Was ist an den Börsen sonst noch passiert ?

Das Sorgenkind Griechenland ist noch immer aktuell. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beschlossen, der Regierung und dem Staat keine Sonderbehandlung zuzusagen. Die Hoffnung auf Beistand und die helfende Hand schwindet immer mehr. Auch steigen die Zweifel der Börsianer an Griechenlands Souveränität. Die wenigsten glauben, dass die Regierung noch Herr der Lage sei. Dazu kommt die Sorge, dass Hilfe von Außen bald nötig sein wird. Zwei der führenden Ratingagenturen haben eine "Lex Griechenland" (eine Art der Staatsanleihe) bereits auf unter BBB benotet und die dritte könnte bald nachziehen. Die Refinanzierung griechischer Banken ist mit hohen Risiken verbunden und scheint immer mehr aus dem Ruder zu laufen. Weiterhin problematisch werden die Ankündigung ("zu dem strikteren Regime aus Vorkrisenzeiten zurückkehren zu wollen") und die Warnung ("die Erholung wird nicht gleichmäßig verlaufen") der EZB gesehen.

Randnotiz: Goldman Sachs hat die Deutsche Börse von "Buy" auf "Sell" gesetzt und das Kursziel von 73 auf 52 Euro gesenkt.

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